Wie geht es touristisch in Bad Reichenhall weiter?
Pressemitteilung des Reichenhaller Unternehmerforums:
Pressemeldung zu So(u)leness
Egal ob Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistung, Zulieferer, Produktion oder Handwerk - es gibt keinen Wirtschaftsbereich, der nicht auch vom Tourismus profitiert.
Deshalb fragt man sich, ob die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus auch im Fall Bad Reichenhall von allen Verantwortlichen so anerkannt wird. Seit dem Bekanntwerden des Ausscheidens der früheren Geschäftsführerin der "Bad Reichenhall Tourismus & Stadtmaketing GmbH (BRM)“ Frau Dr. Schlögl vor weit mehr als einem Jahr, ist diese wichtige Stelle immer noch nicht besetzt. Zur Aufrechterhaltung der Geschäftsfähigkeit wurde der Kämmerer der Stadt Bad Reichenhall, Hr. Zauner, als Interimsgeschäftsführer, eingesetzt und die Mannschaft des BRM um Florian Becker herum gibt alles, um die wichtigsten Themen am Laufen zu halten.
Dies benötigt aber vor allem einen strategischen Rahmen und eine klare Zielsetzung, wohin sich Bad Reichenhall entwickeln will und wie sich unsere Stadt im immer härter werdenden Tourismuswettbewerb positionieren soll. Austauschbarkeit und Basisangebote, die jeder Ferienort bietet, können in Zeiten immer schnellerer und breitgestreuter Kommunikation den seit Jahren anhaltenden Rückgang der Übernachtungszahlen in Bad Reichenhall nicht stoppen. Neue und nachhaltige Werbe- und Kommunikationskonzepte und deren professionelle Umsetzung sind dringend notwendig, um an die Blütezeiten des Tourismus in unserer Stadt wieder anzuknüpfen.
Eine der letzten Initiativen von Frau Fr. Schlögl war noch das Zusammenbringen der Reichenhaller Hoteliers und Touristikanbieter an einen Tisch. Seit Anfang 2021 trifft man sich seither regelmäßig, um sich auszutauschen und vor allem aktiv mitzuhelfen Bad Reichenhall touristisch voranzutreiben. Der „Hotelierstammtisch“ ist eine der drei Säulen im Reichenhaller Unternehmer Forum e.V., kurz „RUFO“ genannt. Aus den
regelmäßigen Treffen, an denen sich seit 2022 auch beiden weiteren Säulen des RUFO, nämlich „Einzelhändler“ und „Dienstleister“ beteiligen, ist eine enorme Aufbruchsstimmung entstanden, mit dem Wunsch, den touristischen Stillstand ein für
alle Mal zu beenden.
Mit Hilfe des auf Tourismus spezialisierten Beraters Mag. Arnold Oberacher (Fa. Conos), wurde in enger Zusammenarbeit mit dem BRM ein touristisches Konzept erarbeitet, das auf den bisherigen Arbeiten aufbaut. Ziel ist es die Stärken und die Einzigartigkeit des touristischen Angebotes von Bad Reichenhall wesentlich schärfer herauszuarbeiten, um im riesigen Tourismusangebot hervorzustechen und Gäste zu einem Urlaub in unserer Stadt anzuregen. Die einmalige Lage so nahe zwischen Natur, Kultur, Sport und Erholung gepaart mit Historie der Salzgewinnung bietet ein perfektes Szenario, welches es nun gilt, mediengerecht aufzuarbeiten. Dies bedarf einer Investition, welches die Hoteliers gemeinsam mit dem BRM dem Stadtrat vorstellen wollen. Einige Unternehmer und Mitglieder des RUFO sind sogar bereit einen Anteil an dieser Summe aus der eigenen Tasche beizusteuern, doch die Behandlung und letztlich auch die Freigabe des gesamten Budgets, bedarf der dringenden Zustimmung der Stadträte. Der neue Geschäftsführer des BRM, der hoffentlich bald gefunden wird, kann dann auf einer solchen Basis weiter aufbauen.
Ein weiteres Abwarten bis zu einem Startschuss irgendwann Ende 2023 ist für eine Tourismusdestination wie Bad Reichenhall nicht mehr tragbar.
Für die Zukunft bieten die Tourismusakteure im RUFO an, sich in Form eines Beirats den Stadtrat mit Tourismusexpertise bei künftigen Entscheidungsfindungen und der Umsetzung zu unterstützen. Es wird Zeit, dass alle an einem Strang ziehen und der Stadtrat die Leitplanken setzt, die Umsetzung jedoch Tourismusexperten überträgt.
Tourismus ist ein sehr diffiziles Geschäft geworden und die Gäste haben eine immer größere Auswahl von Alternativen – die sie auch nutzen. Will unsere Stadt in diesem Wettbewerb bestehen, um wie zu Beginn bereits erwähnt auch den Nutzen für alle anderen Wirtschaftsbereiche unserer Stadt ziehen zu können, muss sie dem Tourismus endlich die Bedeutung und Unterstützung zumessen, den er verdient.
Das DWIF "Deutsches Wissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e.V.“ an der Universität München veröffentlicht in regelmäßigen Abständen, zuletzt für das Jahr 2019, ein touristisches Gutachten mit dem Titel „Wirtschaftsfaktor Tourismus für Bad Reichenhall und Bayerisch Gmain“, und ist im Internet für jeden Interessierten verfügbar. Die Bedeutung des Wirtschafts- und Standortfaktors Tourismus wird hier klar herausgestellt.